Queer: Antinoos und Hadrian eine Never Ending Love Story


QUEERE LIEBE IN DER ANTIKE

Hadrian und Antinoos sind das bekannteste männliche Liebespaar der Antike. Ihre Beziehung hallt wie ein Echo bis in die Jetztzeit. Wer also über Queere-Liebe in der alten Vergangenheit recherchiert, der stolpert automatisch über diese Verbindung.

Publius Aelius Hadrianus (*76-138 A.D.) war der 14. römische Kaiser, liebte die Kultur und reiste gerne. Ihm war die Stabilität des Reiches und die Rechtssprechung wichtig. Sein Interesse für den Bürger und die Provinzen, wirkte sich gut auf den Zusammenhalt des Volkes aus. Hadrian lebte bisexuell und Homoerotik war zu der damaligen Zeit auch normal. Verheiratet war er mit Vibia Sabina(*86-136 A.D.).

Antinoos (*110-130 A.D) hat über Jahrhunderte bis in die Gegenwart einen Kultstatus von Schönheit und Göttlichkeit. Er eroberte das Herz des Kaisers auf einer seiner Reisen. Antinoos war zuerst ein Günstling und später der Liebhaber von Hadrian. Die Love-Story endete leider dramatisch. Der Lover Antinoos ertrank im Nil.

KULT GÖTTLICHKEIT 

Der Tod riss den jungen Mann aus dem Leben und die Liebe machte Antinoos unsterblich. Das ist eine Never Ending Love Story. Für uns in der Jetztzeit ist es vielleicht ungewöhnlich, dass ein Mensch aus Fleisch und Blut einen Gott-Status erlangte. Für ihn wurde die Stadt Antinoupolis gegründet, Obelisken im Reich errichtet und sogar Tempel gebaut. Münzen tragen sein Gesicht, Künstler zeichneten ihn oder meißelten seine Gestalt in Marmor. Museen haben Sonderausstellungen und virtuelle Museen laden zu Rundgängen ein.  

WIR SIND ALLE GÖTTER

Doch ist diese Verehrung eines einfachen Menschen wirklich so ungewöhnlich für uns in der Gegenwart? Haben wir nicht alle Helden und Idole? Hat nicht so mancher Mensch für einen geliebten verstorbenen Angehörigen einen Hausaltar? Finden wir nicht auch im Christentum Altäre oder Kirchen, wo Gläubige beispielsweise zu der Menschenfrau Maria, der Mutter von Jesus Christus beten? Gleicht nicht manches Mausoleum von Propheten aus der christlichen Szene ebenfalls Kultstätten? Lehrte nicht Jesus Christus persönlich, dass WIR Götter sind (Psalm 8:6 und Johannes 10:34)? Für mich ist dieser Kult um Antinoos keineswegs merkwürdig. 

Und wer aufrichtig forscht, der wird auch im 21. Jahrhundert Gemeinschaften finden, die Antinoos anbeten oder verehren.
Wenn die Liebe einen Menschen unsterblich macht, sollten wir es definitiv normalisieren, dass es egal ist, ob ein Mann einen Mann liebt oder eine Frau eine Frau.
Hadrian liebte Antinoos und er zeigte Verantwortung gegenüber seinem Geliebten. Zu Lebzeiten und darüber hinaus. Liebe ist keine Sünde. Hab also Mut zur Liebe.
Bis zum nächsten Eintrag in meinem Logbuch.

Dein Tomy